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Spielberichte

Erstes Drittel kostet die Partie: Löwen unterliegen in Bremerhaven

Am Ende steht eine 5:2-Auswärtsniederlage an der Nordseeküste

Bremerhaven (DJ) – Vier Gegentore nach zwanzig Minuten waren eine zu hohe Hypothek für die Löwen Frankfurt in Bremerhaven am 23. Spieltag der laufenden PENNY DEL-Saison. Vor 4.747 Zuschauern in der Eisarena Bremerhaven unterlagen die Löwen am Ende mit 5:2 (4:0, 0:0, 1:2).
Die Tore für die Löwen erzielten Linus Fröberg und Cam Brace. Im Tor verbuchte Starter Cody Brenner 11 Saves, ab dem 2. Drittel Mirko Pantkowski 17 Saves.

Lange Anfahrt, kurze Hoffnung

Eigentlich kamen die Löwen ordentlich in die Partie- die gerne nach langen Auswärtsfahrten für verschlafene erste Drittel zu Rande gezogenen „Busbeine“ waren zumindest in den ersten Minuten nicht erkennbar.

Wohl aber die ungenügende Zuteilung der Räume und Gegner im neutralen Drittel. Hier konnte Bremerhaven nämlich schon in den ersten Wechseln zeigen, wohin das Spielgeschehen heute laufen sollte: In Richtung Tor von Cody Brenner.

Nach seinem starken Auftritt am Dienstag, dem ersten Einsatz nach Verletzungspause, durfte Brenner auch heute wieder starten. Allerdings sollte sein Spiel nur 20 Minuten dauern. Dann nämlich stand es schon 0:4 aus Sicht der Löwen und Head-Coach Tom Pokel sah sich zu klassischen „Wake-Up-Call“ für sein Team gezwungen, indem er den Goalie wechselte.

Verkehr vorm Brenner

Dabei waren die Gegentore nicht an Brenner festzumachen. Bremerhaven agierte von Beginn an griffiger als die Löwen. Vor allem in der neutralen Zone war das Team von Alexander Sulzer den Löwen in beide Richtungen deutlich überlegen. Defensiv bremsten die Pinguins viele Aufbauversuche der Löwen noch vor dem Zone-Entry, offensiv kombinierten sie sich zügig durch die Mitte ins Frankfurter Drittel. Entsprechend schnell durfte den Löwen klar geworden sein, dass heute andere Pinguins auf dem Eis stehen, als dies beim 7:3-Heimsieg am Ratsweg vor einem Monat der Fall war.  

Nach 7:44min eröffnete Matthew Abt dann den Vier-Tore-Reigen für die Gastgeber. Unbemerkt von seinem Verteidiger stahl sich Abt in Zentrum, wo er die Scheibe serviert bekam und dann frei und wenig mühevoll mit einem platzierten Schuss zum 1:0 traf.

Fast wäre den Löwen eine schnelle Antwort gelungen, doch ein zu ungenauer Pass von Noah Dunham auf Cam Brace nullifizierte einen aussichtsreichen 2-auf-1-Konter (9.). Statt des Ausgleichs fiel im folgenden Wechsel der „Versicherungstreffer“. Diesmal schenkten die Löwen Jan Urbas im zentralen Slot viel zu viel Freiheit; zwar parierte Cody Brenner den initialen Schuss noch, gegen den Rebound von Ziga Jeglic aber war er machtlos (11.).

Sichtbar schlich sich der Ärger über die Gegentore in die Reihen der Löwen. Nur dank dreier spektakulärer Paraden von Brenner fiel nicht schon in der 14. Minute das 0:3. Als denn aber Markus Schweiger (16.) und später auch Ty Glover (20.) zwei Strafen mit eine gehörigen Portion Frust für die Löwen nahmen, war auch Brenner machtlos. Dank des im Torraum ankernden Christian Wejse sah Brenner weder beim Schuss von Jan Urbas (17.) noch bei dem von Miha Verlic (20.) die Scheibe- zweimal traf sie den Dänen noch irgendwo und schlug entsprechend unhaltbar im Löwen-Tor ein.

Charaktertest: bestanden

Damit- so ehrlich muss man sein- war die Partie schon zur ersten Pause entschieden. So dachte zumindest jeder. Erstrecht, nachdem das zweite Drittel ebenfalls ohne Tore für die Löwen blieb, die Statistik satte sechs Minuten mehr Zeit in Puckkontrolle (14:52min zu 8:43min) und 3,47 zu 0,32 xGoals verzeichnete.

Doch in der 47. und 48. Minute wurde aus der gemächlichen Butterfahrt für die Pinguins plötzlich wieder ein Eishockeyspiel. Im zweiten Powerplay der Partie für die Löwen schlug zunächst Linus Fröberg zu, als er im zweiten Versuch den Rebound eines Matushkin-Schusses zum 4:1 nutzte (47.). Dann machte ein maximal Kurioses Eigentor von Vladimir Eminger die Partie wieder spannend. Eigentlich wollte Cam Brace von den „Hashmarks“ der rechten Bande den vor das Tor ziehenden Dunham bedienen, sein Pass geriet aber abgefälscht zur Bogenlampe. Am langen Pfosten griff Eminger in der Luft nach dem Puck, doch statt ihn aus dem Torraum zu „pritschen“, fälschte er ihn in eigene Netz ab. Goalie Julius Hudacek, der Ex-Löwe, der mittlerweile in Bremerhaven das Tor hütet, fischte die Scheibe verdattert und bedient zugleich aus dem Netz (48.).

Keine Geschenke vor Weihnachten

4:2 statt 4:0 und noch 12 Minuten zu spielen – auch wenn kaum jemand in der Bremerhavener Eisarena wusste, wie es plötzlich wieder so spannend sein konnte, die Anzeigentafel war eindeutig. Jedoch währte die Hoffnung der Löwen nur knapp eine Minute. Dann war es erneut Christian Wejse, der in all seiner Kompromisslosigkeit das 5:2 herstellte. Zunächst „slalomierte“ Colt Conrad durch die Frankfurter Zone und beschäftigte vier Löwen. Seine Ablage in den tiefen Slot hätten sortierte Löwen eigentlich geklärt, doch dank des von Conrad kreierten Durcheinanders hatte niemand auf Wejse geachtet, der die Scheibe einfach über die Linie drückte.

Natürlich versuchten die Löwen weitere Ergebniskorrekturen, kamen aber trotz guter Gelegenheiten (u.a. Lobach, 55. Min) zu keinem weiteren Treffer.

Ausblick

Weiter geht es für die Löwen am Sonntag, 30.11.2025. Schon um 14Uhr gastierten die Straubing Tigers zum ersten Family-Day in der NIX Eissporthalle am Ratsweg. Für Familien gibt es dabei wieder vergünstigte Kartenpakete, die natürlich schon jetzt im Löwen-Ticket-Shop verfügbar sind. MAGENTASPORT überträgt die Partie zum Sonntagscafé natürlich ebenfalls live und direkt.

 

Pinguins Bremerhaven – Löwen Frankfurt 5:2 (4:0, 0:0, 1:2)

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