Zum Hauptinhalt springen
Spielberichte

Keine schöne Bescherung: Löwen unterliegen Köln

Bissigen Haien genügt ein Drittel um drei Punkte aus der NIX Eissporthalle zu entführen.

Frankfurt – Keine Punkte im „Christmas-Klassiker“. Auch am 31. Spieltag der laufenden PENNY DEL Saison gegen die Kölner Haie hält die Niederlagenserie der Löwen an. Nach einem völlig misslungenen ersten Drittel mit drei Gegentoren genügen Frankfurt zwei ordentliche Spielabschnitte nicht, um den Haien gefährlich zu werden. So steht am Ende eine 1:4-Heimniederlage vor 6.990 Zuschauern in der ausverkauften NIX Eisporthalle. Cameron Brace gelingt der einzige Treffer für die Löwen, Dustin Tokarski verbucht 31 Saves.

Dustin allein zu Haus'

Um die Geschichte des Spiels zu erzählen, benötigte die Partie lediglich knapp drei Minuten. Natürlich nicht, weil die Haie dann schon uneinholbar geführt hätten- sondern weil sich schon in den ersten Wechseln der aktuell kritische (Defensiv)Zustand der Löwen offenbarte. Ohne Reid McNeill, Ryan McKiernan und Fabio Kose gehen die Löwen hier einerseits personell so sehr auf dem Zahnfleisch, dass auch heute wieder Topscorer Linus Fröberg als Verteidiger auflief.
Doch wohl nicht nur aufgrund der Ausfälle ist die Defensive zurzeit die Achillesferse der Löwen. Bei Spiel in ihrer eigenen Zone kann man die aktuelle Verunsicherung der Löwen förmlich greifen. Zu wenig Zugriff, nicht selten zu weit auseinander, außer Position und letztlich auch zu oft mit großen Problemen überhaupt die Zone zu klären.

So eben auch in besagter dritter Minute, als zwei Löwen den „einfachen“ Dump aus der Zone zögerlich vermieden, was letztlich in ein Turnover am eigenen Gehäuse mündete. Brady Austin scheiterte mit seinem initialen Schuss noch an Dustin Tokarski im Löwen-Tor, die völlig entblößte Defense der Löwen konnte aber nicht verhindern, dass der von der Bank kommende Moritz Müller den Puck nochmal aufs Tor bringen konnte. Da auch noch Kevin Niedenz seinen Schläger in der Flugbahn stand es bereits nach 2:43 min 0:1. 

Oft war es nur Dustin Tokarski zu verdanken, dass nicht noch weitere Treffer fielen, da er dank guten Positionings etliche Schüsse der Haie parierte. 

„Hai-Life“ in Frankfurts Zone

Auch das 0:2 fiel in einer Szene, in der die Löwen ausgerechnet im zentralen Slot, zu besinnlich agierten und die Haie gewähren ließen. Parkier Tuomie bedankte sich mit einem Rückhandschlenzer ins linke Eck, wo „Mama die Plätzchen versteckt“. (15.).

Im Powerplay erhöhte Patrick Russell noch vor der ersten Pause auf 0:3, indem er Phillip Bidoul mit einem kleinen „Toe-Drag“ narrte und dann freie Schussbahn in den Winkel hatte (20.).

Offensiv war von den Löwen im ersten Drittel wenig zu sehen. Trotz zweier Powerplays generierten sie lediglich acht Torschüsse, die allesamt keine ernsthafte Prüfung für Janne Juvonen waren. Der Goalie der Haie startete heute seine 15. (!) Partie in Serie und ließ die Löwen bis in die 28. Minute verzweifeln.

Kein Wunder von Mainhattan

Dann zeigte die „Maschine“ Juvonen doch einmal menschliche Züge: Im Powerplay kam Cam Brace von halblinks zum Schuss. Trotz eines kreuzenden Matt Wedmans hatte Juvonen eigentlich gute Sicht, bekam die Scheibe aber nicht richtig zu packen. Und so trudelte der Puck tatsächlich zum 1:3 über die Linie (28.).

Und plötzlich witterten die Löwen doch irgendwo eine Chance. Begünstigt durch einen erneute Strafe gegen die Haie, nur 35 Sekunden nach Bracers‘ Tor, gelang es den Löwen tatsächlich die Haie in ihrem Drittel unter Druck zu setzen. Ein Schuss von Linus Fröberg nach gewonnenem Bully klingelte am Pfosten (29.), den nach einem Rebound freien Puck verpasste Matt Wedman nur um Millimeter (30.).

Die Löwen blieben Köln in der Folge tatsächlich ebenbürtig, überstanden ein Unterzahlspiel (ab 32.min) schadlos und egalisierten sogar das Torschussdefizit, welches im ersten Drittel noch ganz deutlich für die Gäste sprach (8 zu 20). Ein weiterer Treffer gelang allerdings auch in einem weiteren Powerplay (ab 34. Min) nicht.

No Momentum in time

So suchte die Partie im 3. Drittel lange nach dem Momentumausschlag, stets pendelnd zwischen bemühten Löwen und sicher stehenden Haien. Ein weiterer Kölner Treffer hätte die Partie wohl entschieden, ein Tor für die Löwen nochmal für Stimmung in der ausverkauften NIX Eissporthalle gesorgt. Bis in die Schlussphase konnte die Partie sich nicht recht für das weitere Narrativ entscheiden. Dann kamen Matthew Wedman in Unterzahl (53.) und Maksim Matushkin bei einem Gegenzug unmittelbar nach Ablauf seiner Strafe (54.) zu guten Gelegenheiten und erweckten so zumindest die Zuschauer, die alles versuchten, um ihre Löwen nach vorne zu treiben. Auch wenn das Spiel nun tatsächlich fast nur in Kölns Drittel stattfand blieben die zwingenden Chancen aus. Stattdessen traf Tanner Kero zum 4:1 ins leere Löwen-Tor (59.).

Ausblick

Weiter geht es für die Löwen am Freitag, dem 2.Weihnachtsfeiertag, mit einem Auswärtsspiel in München. Spielbeginn beim EHC RedBull im SAP Garden ist um 19.00 Uhr. Danach reisen die Löwen einmal quer durchs Land nach Bremerhaven. Am Sonntag, 28.12. treffen sie dort auf die Pinguins (Spielbeginn 16:30 Uhr, Eisarena Bremerhaven). Zum nächsten Heimspiel empfangen die Löwen am Dienstag, den 30.12. die Dresdner Eislöwen. Karten für alle Partien gibt es schon im Löwen-Ticket-Shop. MAGENTASPORT überträgt natürlich alle Partien live und in Farbe.

Löwen Frankfurt – Kölner Haie 1:4 (0:3, 1:0, 0:1)

Statistik