Kommen die Löwen in die Spur? Vorschau gegen Nürnberg und Mannheim

Nürnberg IceTigers: Punkte erwünscht!
Frankfurter „Rindsworscht“ gegen „Drei im Weggla“: Duelle mit Nürnberg sind selten Magerkost. Umso mehr, wenn die Vorzeichen so stehen wie momentan, denn richtig rund läuft es in Nürnberg auch noch nicht- mit 4 Punkten stehen die IceTigers aktuell auf Rang 11 der Tabelle. Nach dem Auftaktsieg gegen Augsburg folgten drei Niederlagen in Wolfsburg, Iserlohn und gegen Köln. Bei den Roosters verspielten die Franken gar eine 4:1-Führung. Im Vergleich zu den Löwen liest sich das alles zwar wie „Luxusprobleme“, aber Nürnberg ist sicherlich kein unschlagbarer Gegner. 16 Gegentore, immerhin 4 GGT pro Spiel fing sich die Defensive um die Goalies Evan Fitzpatrick und Niklas Treutle auch schon. Aktueller Topscorer im Team von Mitch O‘Keefe sind mit je 4 Punkten Cole Maier (3 T, 1 A), Thomas Heigl (2 T, 2 A), Charlie Gerard und Evan Barratt (beide 1 T, 3 A).
Adler Mannheim: Höhenflug im Quadrat
Vier Spiele, vier Siege, 18-5 Tore: In Mannheim schmeckt die Schorle zur Zeit bestens. Mit Straubing, Berlin und Ingolstadt hatten die Adler dabei schon drei durchaus schwierige Gegner, aber kein Team konnte die Mannschaft von Dallas Eakins besiegen. Ingolstadt führte am vergangenen Sonntag bis ins Schlussdrittel, dann aber drehten Leon Gawanke und Tom Kühlhackl die Partie binnen drei Minuten. Beeindruckend: Augsburg gelangen drei Tore, gegen Berlin und Ingolstadt kassierten die Adler aber je nur einen Treffer, gegen Straubing verbuchte Neuzugang Maximilian Franzreb gar direkt einen Shut-Out zur Premiere. So sehr Dallas Eakins Stuhl in der vergangenen Saison mitunter wackelte, in Mannheim sah man, was der NHL-erfahrene Coach kann. Das Team wurde gezielt verstärkt und scheint dieses Jahr wirklich ganz oben anzuklopfen… Topscorer bei den Adlern sind Kris Reichel (3 T, 3 A) und Marc Michaelis (1 T, 5 A) mit je 6 Punkten.
Löwen Frankfurt: Keep it simple, stupid!
Schon die Tabellensituation spricht Bände. Der Blick auf die Torbilanz unterstreicht zudem weshalb die Löwen dort stehen, wo sie stehen. Durchschnittlich nur zwei geschossene Tore pro Spiel, aber dreimal sechs Tore oder mehr kassiert- wohl kaum ein Eishockeyteam steht mit solch einer Bilanz besser da als die Löwen. Auch Head-Coach Tom Rowe sah nach diesen vier Spielen, dass leider alle Mannschaftsteile ihren Anteil zum aktuellen Zustand beitragen. Beide Goalies fingen einige Gegentore, die sie sicher gerne zurückhaben möchten, die Defense zeigt nur phasenweise die Kompromisslosigkeit, die man sich von ihr erhoffte und im Sturm „klicken“ die Reihen einfach noch nicht. Individuelle Fehler, v.a. in Form von Strafen, bremsen das Team zusätzlich. Kollektiv zeigt sich die aktuelle Formschwäche vielleicht am deutlichsten in der mitunter eklatanten Passungenauigkeit, die den Löwen auf viele Art schadet: In der Defensive wird das Zone-clearing schwieriger, im Aufbau die Spieleröffnung massiv gebremst. Im Angriff entstehen kaum Pass-Kombinationen, die eine gegnerische Verteidigung aus deren Position hebelt und so wird Tore schießen natürlich umso schwieriger. Bleibt zu hoffen, dass die Löwen im Training weiter an der Implementierung ihres neuen Systems gearbeitet haben- oder sie sich am Wochenende auf die einfachen Dinge besinnen und -wie auch immer- Punkte einfahren.
Personell werden die Löwen am Wochenende wieder auf Kevin Bicker zurückgreifen können, der aus dem NHL-Camp der Detroit RedWings zurückkehrt. Der Einsatz von Nathan Burns und Sebastian Cimmerman wird sich erst am Spieltag klären. Schmerzlich fehlen wird in den kommenden Partien „Quarterback“ Maksim Matushkin, ebenso wie weiterhin noch Jakob Lilja.
Topscorer der Löwen ist Cam Brace mit 3 Toren, 1 Assist und folglich 4 Punkten.