Sechs Punkte für ein Halleluja: Perfektes Wochenende für die Löwen

Frankfurt (DJ) – Wenig Tore, viel Klasse. Das 2:1 (0:0, 1:0, 1:1) der Löwen Frankfurt gegen die Kölner Haie hatte fast etwas von Play-Offs- und das am 8. Spieltag der laufenden Penny DEL-Saison. 6.146 Zuschauer in der NIX Eissporthalle sahen ein hochklassiges, vor allem taktisch und defensiv extrem gutes Spiel beider Mannschaften, das die Löwen durch Tore von Ty Glover und Dennis Lobach für sich entschieden. Mirko Pantkowski feierte mit 28 Saves (96,55%) seinen dritten Saisonsieg in Serie.
Oh Thank heaven for 7 (eleven)…
… lautete einst der Slogan eines Einzelhandelskonzerns. In Frankfurt danken die Fans nunmehr der Reihe um Ty Glover (#7), Linus Fröberg (#71) und Carter Rowney (#17), die schon beim „last second-Sieg“ in Iserlohn die gefährlichste Formation stellten, und heute die Partie gegen Köln (mit) entschieden.
Fast immer, wenn die Löwen offensiv gefährlich wurden, war die „Fullhouse“-Formation (dreimal 7, zweimal 1) auf dem Eis- oder zumindest Teile davon. In der 21. Minute hatten erst Fröberg, dann Rowney binnen Sekunden zwei gute Gelegenheiten zum ersten Tor der Partie. Dieses besorgte dann der dritte im Bunde, Ty Glover, in der 27. Minute, als Maxi Kammerer ohne echte Not einen Aufbaupass anstatt zum eigenen Mann in der neutralen Zone genau auf die Kelle von Glover an der blauen Linie servierte. Mit viel Platz vor sich zimmerte Glover die Scheibe in Richtung rechtes Toreck, Linus Fröberg kreuzte die Schussbahn noch entscheidend, so dass Felix Brückmann den Puck erst im Großformat an sich vorbeirauschen sah (27.).
Und auch der Siegtreffer durch Dennis Lobach (obwohl ohne „7“ in der Trikotnummer) geht in Teilen auf das Konto besagter Formation. Ty Glover erkämpfte sich im Infight an der Hintertorbande den Puck, seine Ablage in den Slot fand den perfekt einrückenden Dennis Lobach, der aus kurzer Distanz eintippte (50.).
Lobachs Versicherungstreffer zum 2:0 kam genau in einer Phase, in der Köln versuchte das Spiel offensiv zu übernehmen- die Löwen aber alles dagegensetzten, um dies zu verhindern. Im unmittelbaren Wechsel zuvor hatten die Haie dennoch die Chance zum Ausgleich als ein scharfer Pass in den Torraum von Mirko Pantkowskis Schläger in die Höhe geflippt wurde. Greg MacLeod am „at bat“ gelang einen Hit aus kurzer Distanz, doch dank einer noch besseren Reaktion des Löwen-Goalies stand am Ende der Sequenz das „fly-out“ von MacLeod.
Leckerbissen für Feinschmecker
Schon früh zeichnete sich eine hochklassig-unterhaltsame Partie zwischen Löwen und Haien ab- zumindest, wenn man die Feinheiten im Eishockey versteht.
Gerade einmal 29 weltliche Minuten dauerte das erste Drittel, mit nur 10 Bullies (6-4 für die Löwen) und ebenso vielen Torschüssen (5-5). Torchancen gelangen beiden Teams eher aus Zufallsprodukten: In der 10. Minute hatten Markus Schweiger und dann Michael Joyaux die Chance zur Führung für die Löwen, wobei es nach Joyaux‘ Schuss vor allem Kölns Sten Fischer war, der den Puck gefährlich auf das Haie-Tor abfälschte und Kölns Goalie Felix Brückmann zu einer Glanzparade zwang.
Auf der anderen Seite stand Mirko Pantkowski in der 12. Minute im Mittelpunkt, als Dominik Uher bei einem Konter über die linke Seite durchstarten durfte, den Fanghandschuh des Löwen-Goalies auch überwand aber nur am Pfosten klingelte.
Skandinavisches Schach
Ansonsten zeigten sich Löwen und Haie äußerst strukturiert. Bei regulärem Spielaufbau gelang beiden Teams kaum ein Spielaufbau, der im gegnerischen Drittel für wirkliche Gefahr sorgte. Vor allem die Haie zeigten ihre beeindruckende Defensivstruktur, mit laufintensivem Forechecking, das die Löwen schon im eigenen Drittel zu schnellen Pässen zwang, um die Zone verlassen zu können. Gelang ihnen das, war der erste Hai meist schon wieder in die neutrale Zone präsent, um dort die Räume eng zu halten.
Aber auch die Löwen spielten über die komplette Partie eine äußerst kompakte Defensive. Das vielumwobene neue, skandinavisch geprägte System, scheint -nach einigen Anlaufschwierigkeiten- langsam zu greifen. Ähnlich wie in Köln vergangene Saison.
Auch wenn die Partie nach der Frankfurter 1:0 Führung im 2. Drittel deutlich hitziger, schneller, intensiver wurde: Die Löwen hielten sich an ihr System. Und sie bleiben der Strafbank fern. So gelang es Ihnen die Haie in Schach zu halten, auch wenn die durch deutlich mehr gewonnene Bullies ab dem zweiten Drittel entsprechend mehr Spielanteile hatten.
Sicher, trotz offenem Visier
Bis zur 53. Minute hielt sich die Löwen-Defensive aber schadlos. Mit vermutlich dem ersten schnörkellos durchlaufenden Angriff gelang den Haien der Anschluss. Ein im backchecking gewonnener Puck kam über zwei Stationen und dem unglücklichen Schläger von Markus Schweiger zu Greg MacLeod, der die Scheibe mit einem platzierten Laser ins lange Eck beamte.
Ganze 3:24 min vor dem Ende beorderte Haie-Head Coach Kari Jalonen seinen Goalie zu Gunsten eines sechsten Feldspielers auf die Bank. Doch trotz über drei Minuten Überzahl gelang den Haien nur noch ein einziger Torschuss, den Mirko Pantkowski sicher entschärfte.
Ausblick
Am kommenden Freitag, dem 10.10.2025 empfangen die Löwen die Eisbären Berlin in der NIX Eissporthalle (Spielbeginn 19.30 Uhr). Karten für die Partie gibt es, wie gewohnt, im Löwen-Ticket-Shop. Am Sonntag (12.10.2025) gastieren die Löwen dann beim ERC Ingolstadt. Spielbeginn bei den Panthern in der Saturn-Arena ist um 16.30 Uhr. MAGENTASPORT überträgt natürlich live und in Farbe.
Löwen Frankfurt – Kölner Haie 2:1 (0:0, 1:0, 1:1)