Straubings Doppelschlag besiegelt Schicksal der Löwen

Frankfurt (DM) - Zwei Straubinger Tore in -um genau zu sein- 64 Sekunden entschieden eine deutlich ausgeglichenere Partie als dies der Endstand von 3:7 (1:1, 1:3, 1:3) suggeriert. Auf dem Papier waren die Löwen den Tigers am 28. Spieltag der laufenden PENNY DEL Saison ebenbürtig und auch auf dem Spielfeld der NIX Eissporthalle war die Partie bis zur 32. Minute ausgeglichen. Dann aber brachte ein Doppelschlag Straubing auf die Siegerstraße und Frankfurt zur sechsten Niederlage in Serie. Für die Löwen trafen Daniel Pfaffengut, Matthew Wedman und Daniel Wirt; Cody Brenner gelangen 26 Saves (78,79 SV%).
Für die Löwen wäre das berühmte „Mehr“ durchaus drin gewesen. Gegen die Straubing Tigers, immerhin eines der Topteams der Liga, gelang es der Mannschaft von Head Coach Tom Pokel nahezu ebenbürtige Werte bei Abschlüssen, Torschüssen, Puckbesitz und Offensivzeit zu erspielen. Bei den Bullies gar waren die Löwen überlegen- und dennoch geht die Frankfurter Niederlagenserie weiter.
„Finding ways to lose“
Symptomatisch für die aktuelle „Seuche“ bei den Löwen war die Sequenz, die die Partie entschied: Beim Spielstand von 2:2 traf zunächst Marcel Brandt (32.) zur dritten Straubinger Führung. Sein Abschluss aus dem Zentrum fand, trotz massivem Berufsverkehr vor Cody Brenners Tor irgendwie den Weg in die Maschen. Ein Schuss der bei den Löwen -gefühlt- garantiert irgendwo hängen geblieben wäre.
Im unmittelbar folgenden Wechsel dann verhakte sich Maksim Matushkins Kelle im Schlittschuh eines Gegners, so dass der Löwen-Kapitän den Puck im eigenen Drittel verliert und Justin Scott auf Vorlage von Tim Brunnhuber auf 4:2 stellte (33.). Zuvor versäumten es die Löwen zweimal den Puck „einfach“ zu klären, suchten stattdessen den geordneten Spielaufbau- mit fatalem Ergebnis. Aller Aufwand, aller Kampf - binnen einer Minute zunichte gemacht.
Ins Spiel gebissen
Wie so viele Partien in der jüngeren Vergangenheit begannen die Löwen auch heute mit einer frühen Strafe, überstanden diese aber unbeschadet.
Dennoch gab das frühe Powerplay Straubing das Momentum. 12:1 Torschüsse für die Tigers zählte die Statistik im ersten Powerbreak- so verwunderte es wenig, dass die Gäste wenig später auch in Führung gingen: Tyler Madden traf in der 12. Minute, nachdem die Löwen im Slot keinen Zugriff auf den Puck bekamen. Stephan Daschner bedankte sich, schnappte sich die Scheibe und Madden traf zur Führung.
Aber die Löwen hatten sich heute etwas vorgenommen. Und so arbeiteten sie sich Stück für Stück, Check für Check und Schuss für Schuss in die Partie. In den letzten Minuten des ersten Drittels gelang es den Löwen mehrfach Straubing im eigenen Drittel festzupinnen- der Ausgleich lag förmlich in der Luft. Obwohl Cam Brace just in dieser Phase eine Strafe erhielt, gelang Daniel Pfaffengut 12 Sekunden vor der Pausensirene tatsächlich das 1:1. Nach einem Puckgewinn an der eigenen blauen Linie zog Pfaffengut davon, scheiterte im ersten Abschluss zwar noch an Henrik Haukeland, aber versenkte dann den Rebound aus spitzem Winkel (20.).
Ausgeglichenes 2:4
Auch als Straubing in der 24. Minute durch Josh Melnicks Alleingang erneut in Führung ging, juckte dies die Löwen wenig. Eine Strafe gegen Skyler MacKenzie brachte Tom Pokels Team in Überzahl und diese nutzen sie promt: Einen Schlagschuss von Maksim Matushkin konnte Henrik Haukeland nur blocken und vor dem Tor war Matthew Wedman zur Stelle, um den Rebound zu versenken.
Der erneute Ausgleich hätte den Löwen eigentlich Sicherheit in ihre Konkurrenzfähigkeit mit einem der besseren Teams der Liga geben können. Doch es folgte wildes Run-and-gun Eishockey, geprägt von vielen Puckverlusten und alles anderem als ruhigem, sicheren Spiel. Zwar betraf dies genauso auch die Straubinger, doch waren es die Tigers die mitten in dieser Phase binnen 64 Sekunden zweimal trafen- und so die Löwen anknockten.
Die zweite Pause gab den Löwen zwar nochmal den Fokus zurück, doch im Schlussabschnitt waren es abermals die Niederbayern, die zuschlugen: Tyler Madden zum Zweiten (44.) und Danjo Leonhardt in Unterzahl (46.) sorgten für eine komfortable 6:2-Führung der Tigers.
Charaktertest: bestanden.
Auch wenn die Partie damit im Grunde entschieden war- die Löwen spielten weiterhin griffig. Kurz nach Ende des Überzahls erarbeitete sich Jakob Lilja an der Hintertorbande den Puck und legte ihn mit der Rückhand genau in den Laufweg des in den Slot schneidenden Daniel Wirt. Der nahm kurz Maß und versenkte die Scheibe dann perfekt im oberen linken Eck (47.). Trotz des Rückstandes von immernoch 3:6 kam aufgrund des heutigen Spielwillens der Löwen tatsächlich nochmal ein Quäntchen Hoffnung auf. Leider versäumten es die Löwen dieses anzureichern und ließen ein Powerplay ab der 51. Minute ungenutzt verstreichen. Stattdessen gelang Nicholas Halloran wenig später das 3:7 (54.) für Straubing.
Ausblick
Weiter geht es für die Löwen am kommenden Wochenende gegen Augsburg und Iserlohn. Dabei gastieren zunächst die Panther am Freitag, 19.12.2025 (Spielbeginn 19.30 Uhr) in der NIX Eissporthalle. Karten für die Partie gibt es natürlich schon jetzt im Löwen-Ticket-Shop. Am Sonntag (21.12.2025) reisen die Löwen dann an den Iserlohner Seilersee (Spielbeginn 16.30 Uhr). Wie gewohnt überträgt MAGENTASPORT alle Partien live und in Farbe.
Löwen Frankfurt – Straubing Tigers 3:7 (1:1, 1:3, 1:3)