Weder "frisch noch Fleisch" – Löwen gegen Fischtown ohne Chance
Frankfurt (DJ) – Es einen „gebrauchten Tag“ zu nennen, wäre untertrieben: Im Duell mit dem einstigen DEL2-Rivalen aus Bremerhaven kassierten die Löwen am 21. Spieltag der laufenden PENNY DEL-Saison eine 1:7-Heimniederlage. Ein völlig misglücktes erstes Drittel mit sechs Gegentoren kostete die Löwen vor 6.214 Zuschauern in der NIX Eissporthalle frühzeitig die Aussicht auf Beute gegen den Tabellendritten. Maksim Matushkin traf zum Ehrentreffer für die Löwen, im Tor verbuchten Jussi Olkinuora (9) und Cody Brenner (18) kombiniert 27 Saves.
Low Five
Im Grunde dauerte die Partie eigentlich nur fünf Minuten. Oder muss man sagen: Nur die fünfte Minute? Zwischen 4:13 min und 5:00 min trafen die selbsternannten Pinguins aus Fischtown dreimal und entschieden im Grunde schon so früh die Partie. Mit dieser Hypothek war die eigentlich unbändig Moral der Löwen zumindest an diesem Abend doch gebrochen.
Alex Friesen aus der Drittelmitte, Ross Mauermann per Abstauber eines Distanzschusses und Fabian Herrmann aus dem tiefen Slot trafen binnen 47 Sekunden dreimal für die Gäste aus dem Norden. Dreimal agierten die Löwen viel zu passiv, dreimal wurden sie direkt bestraft. Wobei man das 0:2 durch Mauermann vielleicht ausnehmen kann, da der Puck nach einem Schuss von Jensen von der Latte in den Torraum fiel und Mauermann einfach etwas mehr Kraft auf die Kelle bekam als der Verteidiger und die Scheibe so über die Torlinie kroch. Beim Treffer von Alex Friesen, wie auch bei Fabian Herrmann bekamen die Löwen ihren Gegner, obwohl der -Pinguin-klassisch- eher durchschnittlich dynamisch über links ins Drittel zog (von „watscheln“ zu schreiben wäre hier doch etwas zu viel des Guten) weder beim Zoneneintritt noch im Zentrum gestellt. Zweimal folgte hieraus ein zu freier Abschluss aus gefährlicher Position, zweimal hatte Jussi Olkinuora das Nachsehen.
Unrunde Offensive
Gut fünf Minuten später zimmerte Maksim Matushkin den Puck zwar zum 1:3-Anschlusstreffer ins Netz von „Ober-Fischer“ Kristers Gudlevskis- aber dieser Treffer war dann auch schon das Highlight der Frankfurter Offensive an diesem Abend.
Fast schien es, als läge die am Vormittag veröffentlichte Nachricht des Ausfalls von Dominik Bokk noch etwas lähmend über der zuletzt eigentlich recht bissigen Offense der Löwen. Bokk zog sich im Spiel gegen Augsburg eine Verletzung am Unterkörper zu, muss operiert werden und fehlt den Löwen mindestens rund drei Monate. Zusammen mit den weiterhin verletzten Nathan Burns und Carter Rowney fehlte den Löwen gegen das defensiv beste Team der Liga somit eine gesamte und gefährliche Sturmreihe. Bokks Formation mit Fröberg und Wilkie wurde durch Julian Napravnik ergänzt, an dessen Stelle Kevin Bicker zu Carter Proft und Eric Brown rückte.
Durch die Ergänzungen von Wilkie und Brown um die Deutschland Cup-Pause sollte dem Löwen Sturm mehr Tiefe und Durchschlagskraft gegeben werden. Zwei Spiele hielt diese Hoffnung auch, nun sichern die Neuverpflichtungen gerade einmal ein mehr oder minder volles Line-Up.
Wenn es (nicht) läuft...
Und zumindest heute waren die Ausfälle schmerzlich spürbar. Zu keiner Zeit gelang es den Löwen anhaltenden Druck auf die Defensive der Pinguins auszuüben, so dass ein Tor als Konsequenz erwartbar gewesen wäre. Und bei Bremerhaven? War es genau umgekehrt: Spielerisch, ohne dass besonders viel Tempo, Intensität oder gar Raffinesse notwendig gewesen wären, kamen die Pinguins immer wieder ins Drittel der Löwen und hielten dort den Puck am Laufen. Und mit dem einfachsten aller Mittel folgte in der 16. Minute der nächste Doppelschlag: Zwei Distanzschüsse von Max Görtz und Nicolas Appendino verfingen sich 12 Sekunden voneinander getrennt im Tor der Löwen. Die Krönung des Drittels erfolgte durch Ziga Jeglic, der von Phillip Bruggisser tatsächlich einfach angeschossen wurde und den Puck so ins Tor beförderte. Bruggissers Schuss wäre eigentlich am Kasten vorbei gesegelt, doch dank Jeglics Kufe prallte er ins Tor- ein sinnbildlicher Treffer für die Partie: Bremerhaven traf sogar, wenn sie eigentlich am Tor vorbeischossen und den Löwen gelang schlichtweg (sehr) wenig.
Beim Stande von 1:6 war auch der sonst gerne als Wake-up Call benutzte Torhüterwechsel von Jussi Olkinuora zu Cody Brenner Anfang des zweiten Drittels wenig effektiv. Wobei: Bis zum Ende des Spiels kassierten die Löwen zumindest nur noch einen weiteren Treffer: Christian Wejse traf im Powerplay nachdem Jensens Schuss (erneut) am Tor vorbeiging und der Rebound von der Hintertorbande Wejse am langen Pfosten passend vor die Füße fiel (34.).
Schon nach etwas mehr als der Hälfte des Spiels konnten die Löwen mit dem „Abhaken“ des Spieles beginnen.
Ausblick
Bleibt zu hoffen, dass dieser Prozess bis Sonntag abgeschlossen ist. Am 1.12.2024 gastieren die Löwen dann in Straubing. Spielbeginn bei den Tigers im Eisstadion am Pulverturm ist pünktlich zum Nachtisch des ersten Advents-Mittagessens um 14.00 Uhr. MAGENTA SPORT überträgt die Partie live. Zum nächsten Heimspiel empfangen die Löwen am Sonntag in einer Woche (8.12.2024) die Grizzlys Wolfsburg. Karten für die Partie gibt es natürlich schon im Löwen-Ticket-Shop.
Löwen Frankfurt – Pinguins Bremerhaven 1:7 (1:6, 0:1, 0:0)